2) AM SÜDFUSS DES HIMALAYA

Att. - diese Reise ist während der Monsunzeit vom Juli bis Sept. wegen der starken Regenfällen, nicht zu empfehlen! Ebenso nicht in den Monaten Januar bis Februar wegen Nebel und Regen.

Allgemeiner Reisebeschrieb

Diese Tour führt uns zwar nicht wie bei der LADAKH-Tour über den gesamten Himalaya mit den höchsten Pässen der Welt. Immerhin überqueren wir den 3223 m hohen Jaloripass mit herrlichen Ausblicken auf 4, -5- und 6000er Berge vom 'Dach der Welt'.

Wenn man nach Indien fliegt, landet man notgedrungen in einer der Megacities mit mehr Einwohnern, als es in der ganzen Schweiz gibt.
Auf dieser Reise ist es DELHI. Wir beschränken uns auf wenige Brennpunkte der indischen Kultur.
Nach den Repräsentationsgebäuden aus der britischen Kolonialzeit, die heute als Regierunggebäude genutzt werden, verweilen wir an zwei Gedenkstätten des Vaters des modernen Indiens, Mahatma Gandhi:
zuerstbei der monumentalen Bronzeskulptur des berühmten Salzmarsches von 1930 (Sie war auf  der alten 500er-Rupienote abgebildet.) und später bei seiner Einäscherungsstätte.
Als nächstes besuchen wir einen Sikh-Tempel.
Damit haben wir eine Klammer geöffnet, denn am Schluss der Reise, in Amritsar, schliessen wir die Klammer, indem wir die Themen Gandhi und Sikh nochmals aufgreifen.

Am 3.Tag verlassen wir die Kapitale Delhi Richtung Norden und fahren mit dem schnellsten Zug von Indien, mit dem Shatabdi Express, nordwärts durch die weite Gangesebene. Bei einer kleinen Station steigen wir aus. In der grossen offenen Bahnhofwartehalle, deren Wände mit riesigen Bildern aus der indischen Geschichte und Mythologie versehen sind, lernen wir im wahrsten Sinn des Wortes bildlich die wichtigsten Figuren und Szenen des HINDUISMUS kennen.
Krishna hat hier auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Kurukshetra seine berühmten Gedanken geäussert, die schlussendlich zur (Quint-) Essenz des heiligen Buches der Hindus, der Bhagwatgita, wurde.

Im Auto fahren wir weiter nördlich nach CHANDIGHAR. Diese Hauptstadt auf der Grenze der zwei Bundeslaender HARAYANA und PUNJAB wurde nach der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 vom Scheizer Architekten LE CORBUSIER  geplant und entworfen. Wir betrachten mit einigem Stolz die wichtigsten Gebäude unseres Landsmannes, der die Architektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich mitprägte. (Die alte Schweizer 10er-Banknote war ihm gewidmet.)

Nun erklimmen wir, z.T. mit einem nostalgischen Schmalspurbähnchen , die Hügelzone, die sich von der Ebene abhebt, bis auf eine Höhe von gut 2000 m, wo sich die Hauptstadt SHIMLA des Bundesstaates HIMACHAL PRADESH befindet.
"Pradesh" bedeutet Gebiet und "hima" Schnee, denn bei klarer Sicht können wir wirklich bereits die höchsten Berge der Welt in der Ferne erkennen.

In der folgenden Woche durchreisen wir also den Vorhimalaya mit tief eingeschnittenen V-Tälern.

Nach dem Sutlej-Tal, dessen geleichnamiger, mächtiger Fluss in der Nähe des heiligen Berges Kailash in Tibet entspringt (so wie übrigens auch der Indus, der Brahmaputra und der Ganges). 1000 m über dem Talboden wohnen wir im Hauptort eines ehemaligen Maharajafürstentums mit einem imposanten Palast und natürlich mit einer prächtigen Aussicht.

Nach der Talfahrt überqueren wir nun den eingangs erwähnten Jaloripass. Im etwas breiteren Kullu-Tal logieren wir in einem schönen Resort, direkt am Ufer des Flusses Beas gelegen, erholen wir uns von der eher schroffen Bergwelt der vergangenen Tage. Das Kullu-Tal wird auch Apple-Valely genannt, weil es hier unzählige Apfelgärten gibt. Aus den Früchten wird nicht nur ein feiner, süsser Apfelsaft gewonnen, sondern auch ein sprudelnder Cidre.

Die nächste Etappe bringt uns nochmals in eine ganz andere Landschaft, in das weite, liebliche Gebiet des Bezirks Kangra. Es ist sehr fruchtbar und wir fahren durch terrassierte Reisfeldern und Teeplantagen.
Unterwegs besuchen wir ein Töpferdorf und übernachten in einem Heritage-Hotel (= Kulturerbe) mit Swimming Pool.
Ganz zuoberst im Tal liegt DHARAMSALA. Hier residiert der geistliche Führer der tibetischen Buddhisten, der Dalai Lama seit 1956 im Exil.
Wir besuchen ein tibetisches Kulturzentrum, wo versucht wurde, nach der Unterdrückung im Heimatland, ihr Kulturerbe zu retten. Wir erhalten Einsicht in die verschiedenen Manufakturen der KunstmalerInnen (Sie stellen Thankas = Rollbilder her.), SchneiderInnen, Holzbildhauer und Bronzegiesser.
In diesem Zentrum befindet sich auch ein Tempel und ein Kloster samt der Residenz des jungen Karmapa-Lama, des zweithöchsten Würdeträgers.
Vorort erhalten wir also einen profunden Einblick in den tibetischen Buddhismus.

Der letze Abschnitt unserer Reise führt uns wieder in die Ebene, und zwar in das Bundesland PUNJAB (= Fünfstromland, panch = 5 > der Punch, ein Getränk mit 5 Gewürzen). In diesem Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan ist vor 500 Jahren eine ganz besondere Religion entstanden, die versuchte, eine Verbindung zwischen Hinduismus und Islam herzustellen und damit auch eine friedliche Koexistenz: der Sikhismus.
Wir kennen die Sikh-Männer mit ihren grossen, spitzen Turbanen. Obwohl sie nur 2% der indischen Bevölkerung ausmachen, trifft man sie überall auf der Welt; sie belegen einflussreiche Posten und sind oft sehr begütert. In ihrem religiösen Zentrum in AMRITSAR besuchen wir ihr wichtigstes Heiligtum, den Goldenen Tempel, mitten in einem grossen Teich gelegen.

Inlandflug zurück nach DELHI, letztes Shopping.

In der gleichen Nacht, nach Mitternacht, Rückflug in die Schweiz.


Jüzef Edelmann - Berlig 134 - 9621 Oberhelfenschwil
Tel. 079-68 34 328 - juezefedelmann@yahoo.de